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Meditation: Herzstück chinesischer Medizin Chinesische Kräuter wichtiger als Akupunktur?
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Ulrich O. H. Frieling am 29.03.2006

Sind sie als TCM-Arzt mit der Kampagne "5amTag" einverstanden?

5x am Tag eine Handvoll Obst oder ein Glas Obstsaft oder Gemüse verzehren (http://www.fuenfamtag.de/index2.htm ): Diese Kampagne beruht auf auf dem bisher umfangreichsten Projekt zur Erforschung von Nahrungsmitteleinflüssen auf die Krebsentstehung. Es läuft seit 1992, umfasst inzwischen über 500.000 Freiwillige und heisst "European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition", kurz EPIC.

Die EPIC-Daten liefern inzwischen mehr und mehr Ergebnisse, die eindeutigere Ernährungsempfehlungen als bisher erlauben. Es ist nachgewiesen, dass bestimmte Nahrungsmittel (vermutlich mittels sogenannter sekundärer Pflanzenstoffe mit meist antioxidativer Wirkung) einer Krebsentstehung entgegenwirken. (http://www.krebsinformation.de/Krebsvorbeugung/ ). Viele davon sind auch schützend wirksam gegen Arteriosklerose. Die wertvollen Inhaltsstoffe nennen sich Carotinoide (Möhren), Lycopin (Tomaten), Ellagsäure (Nüsse) und Arginin (Nüsse) und viele andere (http://www.fuenfamtag.de/index2.htm ).

Dabei betont die Ernährungswissenschaft viel deutlicher als früher, dass eine Schutzwirkung nur für Zufuhr dieser Stoffe in natürlicher Form (als Obst, Gemüse, Nüsse) nachgewiesen ist, während die Zufuhr von Einzelstoffen wenig bringt oder sogar schädlich sein kann. Welch eine Schlappe für die Vertreiber von Nahrungsmittelergänzungen. Diese Erkenntnis erstaunt allerdings weder den gesunden Menschenverstand noch den erfahrenen Kräutertherapeuten. Wir TCM - Ärzte haben schon immer darauf hingewiesen, dass nur durch das Zusammenwirken der zahlreichen Inhaltsstoffe in einem Kraut bzw. in einem Mehrkräuterrezept die volle therapeutische Wirkung entsteht. Der Ansatz der westlichen Phytotherapie, alles nur auf Einzelstoffe in den Pflanzen zurückzuführen und diese Methode "rationale" Phytotherapie zu nennen, war uns schon immer ein Greuel. Nun freuen wir uns über die Schützenhilfe durch die Ernährungswissenschaftler.

Wie schon gesagt: Auf der Basis der EPIC-Erkenntnisse wurde eine Kampagne gestartet, bei der zunächst 5x am Tag eine Handvoll Obst oder ein Glas Obstsaft oder Gemüse verzehrt werden sollte. Gekochtes Gemüse kommt nun in der Praxis nur 1x am Tag auf den Tisch. Dazu käme also noch 4x Obst oder Obstsäfte - das ist zu viel Rohkost und bei mangelnder Differenzierung auch wohl meist zu viel Abkühlendes. Für soviel Obst und Säfte ist in dem chinesischen Ernährungskonzept kein Platz. Seitdem nun auch Erkenntnisse über den Wert der Nüsse gewonnen wurden, darf eine Obstportion auch durch Nüsse ersetzt werden. Auch wurde Trockenobst und milchsauer vergorenes Gemüse erlaubt. Damit kann ich als chinesischer Arzt schon eher einverstanden sein: Sparsam Fett und tierisches Eiweiss, reichlich Gemüse, Obst unter Berücksichtigung der Temperaturwirkung, freizügiger Genuss von Nüssen und Rosinen. Diese Kampagne führen wir schon seit langem. Überhaupt Rosinen: Wussten Sie, dass man sich beim Rosinen essen keine Sorgen um seine Zähne machen muss - im Gegenteil, sie schützen Zähne und Zahnfleisch (http://www.medizinauskunft.de/artikel/gesund/Tipps/10_06_rosinen.php ). Und Nüsse: Einige davon sind so interessant, dass sie unter den chinesischen Arzneimitteln aufgeführt werden (Walnüsse, Lotuskerne u.a.). Essen Sie also abends oder zwischendurch statt Süssigkeiten "Studentenfutter"! Sie müssen also gar nicht auf Karotten kauen, wenn Sie was gesundes Süsses zwischendurch brauchen!