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Ulrich O. H. Frieling am 03.04.2006

Shifan oder Wasserreis, die besonders gesunde Suppe

Shifan wirkt wassertreibend und "entschlackt", d.h. entlastet bei Feuchtigkeitsbelastungen und reinigt die Säfte und das Blut von trüben Bestandteilen, hilft dadurch bei vielerlei Magen- und Darmbeschwerden, insbesonders bei Blähungen, Darmpilzen, Vaginalmykosen, Allergien, bei bestimmten Formen von Müdigkeit, Gesichtsschwellungen, Handschwellungen und Muskelsteifigkeit am Morgen.

Zunichte gemacht wird die Wirkung durch Salz und Zucker. Auch Honigzusatz ist für die erwähnten Störungen eher hinderlich. Das genannte Shifan mit Ingwer und zusätzlich einer großen Tasse Lindenblütentee ist auch hervorragend geeignet im Frühstadium einer Erkältung mit Frösteln ohne Schwitzen.

Man nehme einen Teil Reis auf 10 Teile Wasser (ggf. Wasser nachgießen! Am Ende sollte die Konsistenz etwa einer Suppe entsprechen!) und koche das ganze auf möglichst kleinem Feuer 6 Stunden lang. Ich selbst

nehme Naturreis, bereite meist die Menge von mehreren Mahlzeiten gleichzeitig zu, köchle 3-4 Stunden am Abend und lasse den Topf über Nacht noch ohne Feuer durchziehen. Einen Teil am Morgen als Frühstück erwärmen, der Rest kommt in den Kühlschrank für die nächsten Tage. Man kann auch "Reistage" machen. In China wird Shifan typischerweise aber nur zum Frühstück gegessen. Man kann vielerlei Zugaben mitkochen oder gleichzeitig servieren. Mein Lieblings-Congee ist mit frischem Ingwer gekocht, so daß es leicht scharf schmeckt. Über den heißen Brei schneide ich frische saure Apfelstückchen. Der Ingwer wird die ganze Zeit mitgekocht. Auf eine Tasse Reis braucht man ca. ein knapp daumengroßes Stück. Um das Gericht - etwa im Winter - kräftigender und wärmender zu machen, kann man zur Hälfte süssen Reis oder Hirse nehmen. Wenn man zum Teil Hafer nimmt, ist dies auch kräftigender, aber die entschlackende Wirkung nimmt ab.

Haferbrei kräftigt und wärmt mehr als Hirsebrei und erst recht mehr als Wasserreis (chinesisch Shifan). Die Menschen, die genug Hitze haben oder nur im Winter ver-stärkt Wärmendes brauchen, denen kann, besonders im Sommer, der langgekochte Wasserreis empfohlen werden.

Zunächst sei noch verwiesen auf einen Vortrag zur Ernährung aus chinesischer Sicht, den ich vor einigen Jahren in Baden Baden gehalten habe und der immer noch aktuell ist. Der komplette Text ist unter http://www.ratgeber-tcm.de/2/2,ernaehrung-fehler.php im Internet zu finden. Nun aber zum Rezept für den Haferbrei! Der Haferbrei ist ein köstliches Hilfsmittel gegen ein zu klein brennendes Nierenfeuer: Die Engländer nehmen nur Wasser und Salz dazu und nennen es Porridge. Immerhin haben sie damit die Weltmeere erobert...

Ich bevorzuge die süsse Variante, auch wenn das Salz die Wirkung sehr schön an die Niere adressiert. Man nehme also: kleinblättrige Haferflocken (die guten alten "Schmelzflocken" oder die Kleinblättrigen aus dem Reformhaus oder Bioladen), pro Teller 4 gehäufte Esslöffel, rein in einen Topf, übergießen mit ca. 300 ml kochendem Wasser, Topf erhitzen bis der Brei hochschäumt, dann vom Feuer nehmen und mit Geschirrtuch und Kissen o.ä. zudecken! 30 bis 45 Minuten ist nun Zeit, sich zur Meditation zu setzen (Man kann natürlich auch unter dauerndem Rühren 5 - 10 Minuten köcheln, dann geht es auch ohne Meditation). Nun ist er fertig, kommt auf den Teller und wird geschmacklich verfeinert:

Als erstes: nach Geschmack mehr oder weniger kräftig Zimt ( gibt einen leichten Kick fürs Nieren-Qi) aufstreuen, dann einen Esslöffel Honig und Rosinen, Kerne oder Nüsse nach Belieben. Sesam ist besonders stützend für die Nierenenergien. Mit Sesam und Zimt hat man 2 Mittel, die auch bei erhöhtem Blutdruck helfen können. Menschen mit niedrigem Blutdruck brauchen aber keine Sorgen haben: Ihnen tut es auch gut! Ein verstelltes Regelsystem wird einjustiert, nicht mechanisch in eine Richtung verstellt.

Jetzt fehlt nur noch ein Kontrast. Alles wärmend und süss, das ist zuviel des Guten. Ein frischer Apfel (wirkt leicht kühlend), kleingeschnitten, rundet die Breikomposition ab.

Guten Appetit.